Schöpfungsgeschichte und Geheimnisse des Glaubens

Jeder Glaube hat eine Vorstellung dessen, wie das Leben entstanden ist. Welchen Sinn der Tod und das Leben hat oder wie sich der Kreislauf des Lebens darstellt. Auch im Glauben der Enehta spielen diese Elemente eine symbolische Rolle. 

Es war dunkel auf der Ebene. Der festigende Grund brach auf und die zerstörerische, kriegerische Lava kämpfte sich kraftvoll empor über die Wasseroberfläche. Verdrängte den riesigen Ozean, doch die freundliche Luft hieß das Feuer willkommen. Das verwundete Wasser stieg gequält empor, der Sonne entgegen, doch die heilende Luft, von Enehtas Geist beseelt, hatte Mitleid mit dem gequälten Wasser, welches nicht mehr war, was einst existiert hatte. Die Luft kühlte den Dampf ab und ließ ihn als Regen auf das neu entstandene Vulkanland fallen, so dass der leben spende Regen das Vulkanland mit Leben erfüllte. Durch den ständigen Kampf zwischen Feuer und Wasser entstand das Element „Geist“, welcher sich aus dem Dampf und den Rauch des Feuers bildete. Durch die Kraft und Güte gab Enehta durch ihre Weisheit den Weg frei, um zu leben. Sie heilte das Land und gab den Weg frei durch den Kampf dieses zu schützen.

Doch das Land wurde durch Enehtas Kraft wieder aufgebaut. Es lernte die Erde wieder zu blühen. Wachsende Bäume ragten empor. Und wie das Land fruchtbar ward, so wuchs auch ihr Glaube. Die Wesen aller Art scharten sich um sie. Sie wollten ihre Lehren aufnehmen. Und als die Zeit gekommen ward, gingen die Wissenden in die Welt hinaus und verkündeten das Wort Enehtas. Tempel wurden gebaut und geweiht in ihrem Namen. Enehta sprach: „Nichts und niemand kann ewig ohne Wasser leben und schöpferisches Leben kann nicht ohne Geist sein.“ Und so entstand in jedem Tempel der Brunnen, um ihre Worte miteinander zu verbinden. Wasser und Glaube sollten im Tempel eine Einheit sein. Dieser Brunnen war so alt und nur von den Gläubigen zu finden, denn das war und ist der Wille Enehtas. Von dort wurde das geheiligte Wasser empfangen, um die Messen für die große Göttin darzulegen.

Aus Zerstörung und Wiederaufbau, aus Verwundung und Heilung entstand ein Bewusstsein, eine Weisheit die das ganze umgab. Durch dieses haben die Gläubigen es gelernt, nicht nach Gut und Böse zu unterscheiden, sondern mit Weisheit und Verstand die Dinge zu betrachten. Der Glaube Enehtas steht für das Leben und dessen Schutz. Das Leben wird durch das Wasser und den Geist symbolisiert. Deshalb findet man an jedem Tempel auch einen Brunnen mit heiligen Wasser. Das Wasser und der Geist, welches das Leben symbolisiert, ist gleichzeitig das Geheimnis des Glaubens. Dem Wasser und dem Geist entspringt das Leben, das Wasser und der Geist erhält das Leben. Nichts und niemand kann ewig ohne Wasser leben und schöpferisches Leben kann nicht ohne Geist sein. Je nach dem welchen Grund ein Ritual hat, welchen Weg die Grundlage des Rituals ist, ist auch das entsprechende Element Grundlage dessen. Das Wasser ist immer ein fester Bestandteil eines Rituals des Glaubens und der Rauch das Symbol des schöpferischen Geistes.