Die Wahl der Gesinnung oder wer bin ich?

Seine Gesinnung sollte man bedacht wählen, denn sie wird einen den Weg durch die Abenteuer leiten.

Die Gesinnung eures Charakters ist kein Schmuck und kein Spielzeug. Sie ist der moralische Kompass, der entscheidet, wie sich eure Figur entsprechend ihres Charakters auch dem Weltbild das jene Figur von all dem hat, was ihn umgibt. Deshalb ist eine Gesinnung auch nur langsam und unter großen Veränderungen für einen Charakter wechselbar. Ausnahmen bestätigen allerdings immer noch die Regeln.

Rechtschaffend Gut:

Charaktere dieser Gesinnung glauben an eine stark reglementierte Gesellschaft, die eine gut organisierte Regierung hat. Diese ist bestrebt das Leben für die Mehrheit der Mitglieder dieser Gesellschaft besser zu gestalten. Um die Qualität des Lebens zu gewährleisten, müssen Regeln erschaffen und befolgt werden. Wenn die Gesetze eingehalten werden und jeder versucht dem anderen zu helfen, wird die Gesellschaft als ganzes erblühen. Rechtschaffend Gute Charaktere streben nach Dingen, die den meisten Leuten zu gute kommen und den dabei geringsten Schaden anrichten. Ein ehrenhafter und hart arbeitender Diener, ein gütiger und weiser König oder ein strenger aber gerechter Richter, sind Beispiele für Rechtschaffend Gute Charaktere.

Neutral Gut:

Diese Charaktere glauben an die Wichtigkeit des Gleichgewichts der Kräfte, dadurch stehen sie weder auf der Seite der Ordnung, noch des Chaos, um das Gute zu erreichen. Das Universum ist groß und enthält viele verschiedene Lebenswesen, die nach verschiedenen Zielen streben. Deshalb wird eine gezielte Suche nach dem Guten das Gleichgewicht nicht stören, sondern es erhalten. Wenn es bedeutet, eine organisierte Gesellschaft zu unterstützen, um dem Guten zu dienen, dann ist es das was getan werden muss. Wenn es der einzige Weg ist, durch das umstoßen bestehender gesellschaftlicher Ordnung das Gute zu bewahren, so geschehe es. Gesellschaftliche Strukturen haben keinen Wert für diese Leute. Ein Baron, der die Befehle seines Königs ignoriert um etwas zu zerstören das er als Böse ansieht, ist ein Beispiel für diese Gesinnung.

Chaotisch Gut:

Chaotisch Gute Charaktere sind starke Individualisten, die von einer Art von Wohlwollen geprägt sind. Sie glauben an all das Gute und das Recht, aber haben nicht viel für Gesetze und Reglementierungen. Sie haben ebenso nicht viel für Leute übrig, die den anderen eine Richtung vorgeben wollen und sagen, was sie zu tun haben. Die Aktion von Chaotisch Guten Charakteren sind von deren eigenen Moralkompassen gesteuert. Und deshalb stehen diese Aktionen nicht immer im Einklang mit dem Rest der Gesellschaft. Ein durch die Lande ziehender Mann der außerhalb der Gesellschaft mit seinen eignen Regeln lebt ist ein Beispiel für diese Art der Gesinnung.

Rechtschaffend (Gesetzestreu) Neutral

Ordnung und Organisation sind das Bestreben dieser Gesinnung. Sie glauben an eine strenge und geordnete Regierung. Ob diese nun eine Tyrannenherrschaft oder eine wohlwollende Demokratie ist. Die Vorteile von Organisation und Reglementierung wiegen alle moralischen Fragen auf, die durch ihre Aktionen entstehen können. Ein Inquisitor der entschlossen ist einen Verräter, egal was es kostet, aufzustöbern oder ein Soldat der niemals seinen Befehl in Frage stellt sind gute Beispiele für ein rechtschaffend neutrales Verhalten.

Wahrhaft (True) Neutral:

Wahrhaft Neutrale Charaktere glauben an das ultimative Gleichgewicht der Kräfte und sie weigern sich Handlungen als Gut oder Böse zu bewerten. Weil die meisten Leute auf der Welt doch Urteile abgeben, sind wirklich neutrale Figuren äußerst selten. Wahrhaft Neutrale tun ihr Möglichstes, um zu verhindern, dass sie sich auf die Seite der Kräfte des Guten oder Bösen, der Ordnung oder des Chaos stellen. Es ist ihre Pflicht, dafür zu sorgen, das all diese Kräfte im Gleichgewicht bleiben. Manchmal müssen wahrhaft neutrale Figuren ziemlich merkwürdige Allianzen eingehen. Sehr oft sind sie gezwungen, sich in jeder beliebigen Situation auf die Seite des Unterlegenen zu schlagen.

Neutral Neutral

Diese Charaktere stehen zwischen allen Parteien. Sie haben sich noch nicht entschieden, ob sie dem Guten oder dem Bösen mit ihren Handlungen dienen werden. Im Gegensatz zu den Wahrhaft Neutralen Charakteren geben sie jedoch Urteil ab und handeln nur nach dem was ihr Empfinden ihnen sagt. So kommt es vor, dass diese Charaktere auf ein und demselben Spiel zwischen den drei Gesinnungen - Neutral Gut - Neutral Neutral - Neutral Böse - wechseln, je nachdem was sie tun. Sie sind mit Chaotisch Neutralen Charakteren zu vergleichen, haben aber den Unterschied, dass sie an ihre eigene Ordnung der Dinge glauben und so handeln.

Chaotisch Neutral

Chaotisch Neutrale Charaktere glauben, dass nichts im Universum eine Ordnung besitzt, einschließlich ihrer eigenen Handlungen. Nach diesem Prinzip neigen sie dazu launenhaft zu sein und zu tun, was immer ihnen im Moment einfällt. Gut oder Böse bedeutet ihnen nichts, wenn sie eine Entscheidung fällen. Der Umgang mit Charakteren von diesem Schlage ist äußerst schwierig. Sie sind beinahe unberechenbar. Solche Charaktere haben schon fröhlich vor sich hinpfeifend ihre Reisebegleiter ausgeraubt. Das einzige verlässliche an ihnen ist, dass man sich nicht auf sie verlassen kann. Diese Gesinnung ist schwer zu spielen und Wahnsinnige oder Verrückte, sind ein gutes Beispiel für Charaktere dieses Schlages.

Gesetzestreu (Wahrhaft) Böse

Diese Charaktere wollen die Gesellschaft und ihre Gesetze zu ihrem eigenen Vorteil nutzen. Strukturen und Organisationen bringen diejenigen nach oben, die zu herrschen verdienen. Und außerdem bringen sie eine klar definierte Hierarchie zwischen Herrn und Diener hervor. Deshalb unterstützen Gesetzestreu Böse Figuren Regeln und Gesellschaften, die ihren eigenen Zweck erfüllen. Wenn jemand aufgrund einer Vorschrift, die Gesetzestreu Böse Charaktere begünstigt, Schaden nimmt oder leiden muss, dann hat er eben Pech gehabt. Gesetzestreu Böse Charaktere befolgen Gesetze aus Angst vor Bestrafung. Weil sie gezwungen sein könnten, einen ungünstigen Vertrag oder einen geleisteten Eid einzuhalten, sind diese Charaktere im Allgemeinen sehr vorsichtig damit, ihr Wort zu geben. Haben sie es einmal gegeben, dann brechen sie es nur, wenn sie einen Weg finden es auf legale Weise zu tun, im Einklang mit den Gesetzen der Gesellschaft in der sie leben. Ein Tyrann mit eiserner Faust, ein Rechtsanwalt und ein tückischer gieriger Händler sind Beispiele für Gesetzestreu Böse Charaktere.

Neutral Böse

Neutral Böse Charakteren geht es in erster Linie um sich selbst und ihr eigenes Fortkommen. Sie haben nichts weiter dagegen mit anderen zusammenzuarbeiten, aber auch nicht die Dinge allein anzugehen, wenn nötig. Es interessiert sie einzig und allein, dass sie vorankommen. Wenn es einen schnellen und leichten Weg gibt, Profit zu machen, sei es legal, fragwürdig oder offensichtlich illegal, dann schlagen sie ihn ein. Obwohl Neutral Böse Figuren nicht die jeder-für-sich-alleine Haltung von Chaotisch Neutralen Charakteren einnehmen, haben sie keine Skrupel, ihre Freunde und Gefährten um des persönlichen Gewinns willen zu betrügen. Typischerweise begründen sie ihre Allianzen auf Macht und Geld. Deshalb sind Charaktere dieses Kalibers sehr empfänglich für Bestechungen. Ein skrupelloser Söldner, ein Informant, der Leute hintergeht und sie an die Behörden verrät, oder ein hochmütiger König, der sein Amtsgewalt dazu missbraucht sich noch mehr Macht, Sex oder persönlichen Gewinn zu sichern - das sind typische Beispiele für Neutral Böse Charaktere.

Chaotisch Böse

Diese Charaktere sind der Schrecken von allem was gut oder organisiert ist. Chaotisch Böse Charaktere werden ausschließlich von dem Wunsch nach persönlichem Gewinn und Vergnügen angetrieben. Sie finden nichts Schlimmes daran, sich mit allen Mitteln zu nehmen, was sie wollen. Gesetze und Regierungen sind die Werkzeuge der Schwachen, die nicht für sich selbst kämpfen können. Wer die Macht hat, hat das Recht; die Starken haben das Recht sich zu nehmen, was immer sie wollen. Und die Schwachen sind da, um ausgenutzt zu werden. Wenn sich Chaotisch Böse Charaktere verbünden geschieht das nicht, weil sie zusammenarbeiten wollen, sondern weil sie es mit einem mächtigen Gegner zu tun haben oder ihr Ziel nicht alleine erreichen können. So eine Gruppe kann nur durch einen starken Früher zusammengehalten werden, der fähig ist seine Untergebenen zum Gehorsam zu zwingen. Weil Führerschaft nur auf roher Gewalt basiert, wird ein Anführer wahrscheinlich beim ersten Anzeichen von Schwäche ersetzt werden; von jemandem, der ihm seine Position mit welcher Methode auch immer einreißen kann. Blutdürstige Piraten und brutale Monster sind Beispiele für Chaotisch Böse Persönlichkeiten.

Wie dem auch sei. Wir hoffen euch mit diesem Text ein wenig durch den Gesinnungsdschungel geholfen zu haben und wünschen euch auch weiterhin viel Spaß bei eurem Hobby.